Fire R-Flame

Nach der zweiwöchigen spielfreien Erholungspause soll mit Vollgas weiter ge’fired’ werden. Am 10. Spieltag der European League of Football (ELF) empfängt Rhein Fire am kommenden Sonntag (13. August 2023, Kick-Off: 16.25 Uhr) die Hamburg Sea Devils in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Die Partie gegen den zweimaligen ELF-Vizemeister von der Elbe ist das (zumindest vorerst) letzte Heimspiel der Saison 2023 für die Schützlinge von Cheftrainer Jim Tomsula. ‘Zumindest vorerst’ heißt: Wenn die Rheinländer ihre bislang perfekte Saison fortsetzen und auch das Duell mit den Hanseaten und die drei dann folgenden Auswärtsspiele bei den Munich Ravens (20.8.), den Helvetic Guards (27.8.) und Frankfurt Galaxy (3.9.) für sich entscheiden, hätte Fire auch im Halbfinale Heimrecht.

Einen ersten Schritt, um die Spielzeit über die ‘reguläre’ (zwölf Begegnungen umfassende) Saison für sich zu verlängern, könnte Fire mit einem Sieg gegen die Sea Devils machen: Dann wären die Rheinländer schon vorzeitig für die Play-offs qualifiziert. Aber so weit denken Headcoach Tomsula, seine Trainercrew und ihre Schützlinge noch nicht. „Wir gehen einen Schritt nach dem andern und konzentrieren uns auf das, was direkt vor uns liegt“, unterstreicht Tomsula, „und vor uns liegt Hamburg und die Aufgabe ist schwer genug.“

Knappster Sieg der Saison
Schließlich, darauf verweist Offense Line Coach Erol Seval, war das 27:22 im Hinspiel vor 32.500 Besuchern im Hamburger Volksparkstadion der bisher knappste Sieg des Jahres. „Revanche für die Heimpleite vor Rekordkulisse, darauf sind die Devils sicherlich besonders heiß“, erwartet Seval. Wird die Auseinandersetzung mit der wohl besten Defense Front der Liga, die schon 39 Quarterback-Sacks in ihrer Bilanz stehen hat (zum Vergleich: Fire schaffte bisher 18) zur schwersten Aufgabe für die Offense Line der Rheinländer? „Wir hatten schon einige harte Spiele“, reagiert Coach Seval betont gelassen, „die Hamburger sind sicherlich stark, aber das sind meine Jungs auch.“

Wobei ein Fire-Akteur besonders brennt: Glenn Toonga war 2022 noch im Trikot der Sea Devis bester Ballträger der ELF. Im Hinspiel musste der englische Runningback noch wegen seiner Sperre zuschauen, jetzt hat der Mann mit der Trikotnummer 17 sich extra viel vorgenommen. „Noch haben sie 2023 keinen Rushing Touchdown hinnehmen müssen – noch…“ Auch er ist zuversichtlich, dass die O-Line von Fire weiter an ihre bisher überragenden Leistungen anknüpfen kann. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass alle Jungs gesund sind, personell können wir aus dem Vollen schöpfen“, freut sich Coach Seval.

‘Wundertüte’ Devils-Angriff
Auf der anderen Seite des Balles wartet eine ‘Wundertüte’ auf die Fire-Defense. Zum einen kehrte mit dem bisherigen Wide Receiver-Coach Philip Schulz der Offense Coordinator von 2022 auf seinen Posten zurück, nach dem Brett Morgan gefeuert wurde. Außerdem teilen sich nach dem Saison-Aus für ihren etatmäßigen Spielmacher Preston Haire (Schulterverletzung), der im Hinspiel beim 27:22 von Fire mit 265 Pass-Yards samt drei Touchdowns und 51 erlaufenen Yards gefährlichster Angreifer war, zwei ‘Teufel’ die Quarterback-Rolle.

US-Boy Isaiah Green bewarb sich bei den Hanseaten, als er als frischgebackener serbischer Meister (mit den Kragujevac Wild Boars) im Internet-Stream Haires Verletzung gesehen hatte, und wurde prompt verpflichtet. 2022 hatte er bei den Istanbul Rams in sechs Spielen 1550 Pass-Yards mit elf Touchdowns erworfen und weitere 478 Yards und vier Touchdowns erlaufen. Bei seinem Kurz-Debüt beim 18:14 gegen die Centurions kamen allerdings von sieben Pässen je zwei beim Mitspieler und zwei bei den Kölnern an, so dass Green wieder von Haires vorherigem Back-up Moritz Maack ersetzt wurde. Der 26-jährige Hamburger führte sein Team nach dem 3:14-Rückstand mit 19 erlaufenen und 143 geworfenen Yards noch zum Erfolg.

Die Neuerungen bei den ‘Teufeln’ beunruhigen Düsseldorfs Defense Coordinator aber kein bisschen. „Uns ist egal, wer da aufläuft, wir sind auf alles bestens vorbereitet“, sagt Richard Kent. „Ich glaube nicht, dass sie uns mit vielen Varianten überraschen können. Nach den zwei Wochen Pause sind viele kleine Blessuren auskuriert und alle sind heiß darauf, wieder zu spielen.“ Spieler und Coaches freuen sich auf die Atmosphäre am Sonntag: Im Vorverkauf wurden bereits mehr als 10.000 Tickets verkauft, der bisherige Heim-Rekord von 12.665 Fans vom 33:9 gegen die Galaxy könnte geknackt werden…

Rheinland gegen Nordlichter startet schon Samstag
Im Übrigen sollten Football-Fans, die die volle Dröhnung der rheinisch-norddeutschen Duelle miterleben und ‘mitfiren’ wollen, sich bereits am Samstag (12. August 2023) ins Stadion nach Benrath begeben. Dort steigt um 14.30 Uhr das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft der U19, zu dem die Düsseldorf Panther als amtierender Champion die Hamburg Huskies empfangen. Anschließend spielt um 17.30 Uhr das GFL2-Team der Raubkatzen als Tabellenführer gegen die Oldenburg Knights.

Rhein Fire Pressemitteilung vom 10.08.23 /Jürgen Nitsch