Auf der Sonnenseite der European League of Football (ELF) befindet sich Rhein Fire nach den beiden Siegen gegen Frankfurt Galaxy (33:9) und bei den Hamburg Sea Devils (27:22) zum Saisonauftakt. Mit den Paris Musketeers gibt am Sonntag (18. Juni 2023, Kick-Off: 16.25 Uhr) ein erst im Winter neu gegründetes Team seine Visitenkarte in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena ab – doch sicherlich nicht ohne einen harten Fight die Punkte. Um auch körperlich optimal vorbereitet zu sein, wurde dem heißen Wetter zum Trotz in dieser Woche im Düsseldorfer Norden das volle Trainingsprogramm absolviert. „Wir haben in Hamburg gesehen, dass unser Team körperlich gut drauf ist“, sagt Timur Beckmann.
„Fast alle Spieler sind gesund, abgesehen davon, dass einige ‘banged up’ sind, wie das im Football während der Saison üblich sind“, unterstreicht der ‘Director of Player and Personel’ und Tight End-Coaches. Das ‘fast’ von Beckmann bezieht sich auf Harlan Kwofie und Jannik Lörcks. Die beiden Passempfänger trainieren zwar schon wieder mit, ob sie voll belast- und dementsprechend einsetzbar sind, wird sich aber erst kurz vor dem Spiel entscheiden.
Paris zu Recht in der Liga
„Die Musketiere haben gleich bei ihrem Sieg in Köln bewiesen, dass sie zu Recht in der Liga sind“, fasst Beckmann die Ergebnisse der Videoanalyse zusammen. „Sie haben eine junge, sehr athletische Mannschaft, die aber keineswegs unerfahren ist“, weist Beckmann darauf hin, dass Musketeer-Headcoach Marc Mattiou auf eine ganze Reihe auch ELF-erfahrene Akteure verfügt. Im Mittelpunkt sicherlich Quarterback Zach Edwards und seine Crew an Wide Receivern. Mit seinem us-amerikanischen Landsmann Kyle Sweet warf Edwards in der Spielzeit 2022 die Barcelona Dragons bis ins ELF-Halbfinale – unter der Regie des damaligen Cheftrainers Andrew Weidinger, der mittlerweile seine spielerischen Ideen bei Fire als Offense Coordinator einbringt.
Mit den beiden Franzosen Remi Bertellin und dem aus der GFL bekannten Cheikou Chow sowie dem katalanischen Tight End Adria Botella Moreno hat Edwards weitere Top-Anspielstationen. Größtes Problem der Musketiere war bisher der mangelnde Schutz für den Spielmacher: Ganze 13 (!) Mal wurde Edwards in den beiden bisherigen Partien gesackt – Fire-Quarterback Jadrian Clark musste gegen die Galaxy gar nicht, in Hamburg lediglich zweimal beim Passversuch mit Ball zu Boden. In der Pariser Defense dominieren die beiden Import-Linebacker Dauson Dales (USA, Nr. 42) und Digon Gomis (Kanada, 4) sowie Pass-Rusher Stanley Zeregbe (44). Daher wird die bislang so großartige Offenseline der Gastgeber wieder alle Hände voll zu tun haben.
Fire bevorzugt Schattenseite
Bei den Temperaturen von mehr als 30 Grad im Schatten, die für Sonntag prognostiziert sind, freuen sich die Rheinländer ihre Teamzone vor der Haupttribüne zu haben – in diesem Fall bevorzugt Fire viermal 15 Minuten lang auf der Schattenseite (der Arena) zu verbringen.
Heiß hergehen wird es auf jeden Fall schon vor dem Spiel: Bei der PSD Bank Party, die um 13 Uhr beginnt, wird diesmal – passend zu den äußeren Bedingungen – die Cover-Band ‘Inferno’ den Fans einheizen.
Rhein Fire/Jürgen Nitsch