Fire R-Flame

Erneuter Zuschauerrekord: RHEIN FIRE gastiert in Hamburg

 

Genau eine Woche nach dem fulminanten Start in die Saison 2023 der European League of Football (ELF) mit dem 33:9 gegen den ‘ewigen’ Rivalen Frankfurt Galaxy geht es für RHEIN FIRE in den Norden. Am Sonntag (11. Juni 2023, Kick-off:16.25 Uhr) tritt das Team von Headcoach Jim Tomsula im Volksparkstadion bei den Hamburg Sea Devils an, die ihren Auftakt mit 25:34 bei den Wroclaw Panthers verloren. “Das war für alle Teams und alle Spieler die erste Auseinandersetzung mit einem fremden Gegner. Vorher hat man nur gegen Teamkameraden trainiert.“, verweist Cheftrainer Tomsula darauf, dass die Ergebnisse der Premieren-Partien nur sehr bedingt aussagekräftig sind: „Wie stark die Teams wirklich sind, lässt sich erst nach vier bis sechs Spielen realistisch abschätzen.“

Allerdings wissen die Coaches nach den ersten Begegnungen – und vor allem den gründlichen Video-Analysen – schon ein bisschen besser Bescheid, wo die Schwächen (vor allem der eigenen Akteure) und Stärken (in erster Linie der Gegner) liegen. So zeigte sich, dass die 2022 noch sehr lauflastige Offense der Nordlichter 2023 – zumindest bisher – deutlich mehr aufs Passspiel setzt. In der vergangenen Saison  verfügten die Hanseaten über das beste Laufspiel der Liga: Beim 16:40 am 23. Juli 2022 in Duisburg erliefen die Sea Devils 186 und beim 16:42 drei Wochen zuvor in Hamburg sogar sagenhafte 322 Yards Raumgewinn. Bei der Niederlage in Polen vorige Woche reichte es nur noch zu 90 Rushing Yards, mit dem neuen Quarterback Preston Haire wurden allerdings satte 360 Yards und zwei Touchdowns erworfen.

Der daher wohl verstärkt geforderte Abwehr-Rückraum der Rheinländer zeigte gegen die Galaxy seine Extraklasse. Highlights waren sicherlich die von Omari Williams und Max Richter abgefangenen und jeweils zum Touchdown zurück getragenen Frankfurter Pässe. Aber auch darüber hinaus hielt die Fire-Defense, die beiden ersten Verteidigungsreihen setzten die Hessen ständig unter Druck und ließ nur 246 Yards insgesamt zu.

Auf der anderen Seite zeigte sich das Defense Backfield der Hamburger bei den Panthers ausgesprochen anfällig, kassierte 330 Pass-Yards, sechs lange Pässe über mehr als 20 Yards und vier Pass-Touchdowns. Allerdings fehlten mit Victor Omorodion und Kevis Forbes die beiden als Starter vorgesehenen Safeties. Nicht nur deshalb reagierte Sea Devils Headcoach Charles Jones gelassen auf die Auftaktpleite: „Gute Teams stellen die Fehler im Laufe der Zeit ab. Im letzten Jahr haben wir genau das geschafft“, sagte ‘Ober-Teufel’ Jones über die Hamburger, die 2021 und 2022 jeweils ins Endspiel einzogen.

Die Gäste an der Elbe haben ihrerseits gegen Frankfurt ein wenig mehr (35:26 plays) aufs Laufspiel gesetzt, Offense Coordinator Andrew Weidinger bevorzugte das ‘Runningback by Comitee’. So teilten sich mit Daniel Rennich, Sergej Kendus, die beide auch einen Touchdown erliefen, und Tyrone Alexander gleich drei Ballträger die Arbeit gegen die Galaxy. Erst am Spieltag wird sich entscheiden, ob mit Passempfänger Harlan Kwofie, der wegen einer Oberschenkelverletzung nur zuschauen konnte, eine weitere ‘Angriffswaffe’ wieder mitmischen kann.

Fast genauso wie die von Fire erhoffte sportliche Revanche elektrisiert die Football-Fans die erwartete Kulisse. Die Sea Devils tragen erstmals ein ELF-Spiel im Volkspark-Stadion aus und haben bereits mehr als 27.000 Tickets verkauft – darunter eine deutlich vierstellige Anzahl auch in Rhein-Ruhrgebiet. Mit 12.655 Besuchern hatte Fire gegen den alten Rivalen Frankfurt Galaxy mehr Interessenten begrüßt als jemals zuvor ein Saisonspiel der ELF verfolgt hatten. Aber dieser Rekord ist dann am Sonntag schon wieder Geschichte…Bemerkenswert besonders: Die diesjährige Heimpremiere der Hamburger werden mehr Fans vor Ort verfolgen als in der vergangenen Saison zu den sechs Partien der Devils (Schnitt: 3581)  insgesamt kamen.

Rhein Fire/Jürgen Nitsch