Fire R-Flame

Mit Bravour und einem deutlichen Ausrufezeichen hat Rhein Fire seine erste Auswärtsaufgabe des Jahres in der European League of Football (ELF) gelöst. Bei den Hamburg Sea Devils feierte die Mannschaft um Spielmacher Jadrian Clark vor der Liga-Rekordkulisse von 32.500 Zuschauern im Volksparkstadion einen letztlich souveränen 27:22 (7:3, 7:6, 13:0, 0:13)-Erfolg. „Wir waren gut vorbereitet, die Hamburger Defense hat so gespielt, wie wir es erwartet haben“, strahlte Quarterback Clark, der zu Patrick Poetsch, Florian Eichhorn und Nathan Robitaille drei Touchdown-Pässe warf. „Ein großes Danke an meine O-Line, die mir immer wieder die nötige Zeit gegeben hat..“ Genau wie in der Vorwoche beim 33:9 gegen Frankfurt Galaxy steuerte zudem Omari Williams einen Defense-Touchdown bei, als er einen Pass von Devils-Spielmacher Preston Haire abfing und über 80 Yards zurücktrug.

Dabei war Fire ausgesprochen unglücklich gestartet: Gleich in der ersten Angriffsserie rutschte ein Clark-Pass durch die Hände von Wide Receiver Robitaille und wurde von Hamburgs Deion Harris abgefangen. Aber die Gäste ließen sich nicht beeindrucken: Nach dem zweiten Pass der Hausherren schlug Omari Williams den Ball aus den Händen von Malik Stanley frei und eroberte das Spielgerät für Fire zurück. In der Folge spulte die Offense der Rheinländer recht souverän ihr Programm runter und punktete durch variables Spiel, während die Defense ihrerseits nicht viel anbrennen ließ gegen die Hanseaten, die in der Vorsaison noch beide Begegnungen mit 40:16 und 42:16 klar gewonnen hatten.

Kurz vor der Pause großes Pech für Fire: Auf dem Weg, die 14:9-Führung auszubauen, wurde zunächst ein übler Angriff eines Devils-Verteidigers mit der Schulter gegen Clark von den Referees nicht geahndet. Da die Schiedsrichter eine andere Restspielzeit als die öffentlich angezeigte hatten, wurden die völlig überraschten Mannschaften kurz danach in die Pause geschickt, als der Gäste-Angriff schon vier Yards vor der Endzone stand. „Da haben wir Glück gehabt, ich hatte auch gedacht, dass noch gespielt wird“, gestand Hamburg Cheftrainer ‘Chuck’ Jones nachher ein.

Auch nach der Pause dominierten die Rheinländer und bauten ihren Vorsprung auf 27:9 aus. Im Schlussabschnitt konnten die unermüdlich kämpfenden Hamburger noch einmal herankommen, wirklich in Gefahr geriet der Fire-Sieg aber nicht mehr. In der Deckung überzeugten – neben Williams –  besonders die Linebacker Marius Kenzy, Flamur Simon und Martin Pinter, im Laufspiel sorgte Sergej Kendus für einige Highlights. Verbesserungsbedürftig bleibt das Kicking Game: Ein Extrakick und ein Fieldgoal-Versuch aus 38 Yards wurden geblockt, zudem schoss Kicker Sebastian van Santen aus 51 Yards daneben. „Wir haben insgesamt noch viel zu viele Fehler gemacht“, sagte Offense Coordinator Andrew Weidinger nachher, fügte aber strahlend hinzu: „Allerdings ist es nicht ganz so schlimm, wenn man die Fehler in einem Spiel macht, das man trotzdem gewinnt.“

So geht’s weiter
Am kommenden Sonntag (18. Juni 2023, Kick-off: 16.25 Uhr) erwartet Rhein Fire die Paris Musketeers zum nächsten Heimspiel in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Das Team aus der französischen Metropole wurde erst im vorigen Herbst gegründet und ist mit Nationalspielern von Football-Europameister Frankreich gespickt. Ihre Auftaktpartie gewannen die Musketiere mit 24:17 bei den Cologne Centurions, die.Heimpremiere verloren sie nach einer 14:6-Halbzeitführung mit 20:29 gegen Stuttgart Surge.

Rhein Fire / Jürgen Nitsch

 

Foto (c) Justin Deondeau
Foto (c) Justin Deondeau