38:6 gegen Paris – Fire stürmt Richtung Play-offs

Rhein Fire hat in Duisburg sein eigenes Frankreich-Fest gefeiert. Mit 38:6 (14:0, 7:0, 10:0, 7:6) entschied der amtierende Champion der European League of Football (ELF) das Spitzenspiel gegen die Paris Musketeers deutlich für sich. Nach dem neunten Sieg im zehnten Saisonspiel ist den Schützlingen von Cheftrainer Jim Tomsula, die in der Schauinsland-Reisen-Arena von 10.324 Fans angefeuert wurden, der Einzug in die Play-offs nur noch rein theoretisch zu nehmen. Am kommenden Sonntag haben die Rheinländer spielfrei, ehe nach der Bye-Week ebenfalls an der Wedau die Partien gegen die Hamburg Sea Devils (11. August 2024) und Berlin Thunder (18. August 2024) stattfinden.

Die Tomsula-Truppe sorgten von Beginn an für klare Verhältnisse. Die Musketiere stoppten zwar das Laufspiel der Gastgeber durch Glen Toonga, doch dafür zerpflückte Quarterback Jadrian Clark die Gäste-Deckung mit seinen Pässen. Nach nicht einmal zwölf Spielminuten stand es durch zwei Touchdown-Pässe auf Harlan Kwofie (samt den Extrakicks von Sebastian van Santen) 14:0. „Unsere Offense ist äußerst flexibel und jederzeit in der Lage zum Pass zu wechseln“, erklärte Offense Coordinator Andrew Weidinger ganz gelassen.

Noch vor der Pause fing Tight End Tim Sauerland einen Clark-Pass zum dritten Fire-Touchdown. Gehörigen Anteil am 21:0-Pausenstand hatte die Defense. Musketeer-Spielmacher Zach Edwards führte sein Team im zweiten Viertel gut über den Platz, wurde aber zweimal entscheidend gestoppt. Erst krallte sich Fire-Cornerback Jannik Seibel einen Clark-Pass, dann sicherte Rene Hanßen einen von Paris fallengelassenen Ball (fumble) für die Hausherren. “So ist eben Football. Die vorherigen Leistungen zählen nichts, wenn du dir solche Fehler erlaubst“, gab sich Edwards nachher resigniert.

Die Hoffnungen der Franzosen auf eine Aufholjagd wurden nach der Pause im Keim erstickt. Die Fire-‚Dee‘ stoppte die Musketeers, die Offense benötigte nur zwei Spielzüge, inklusive eines Traumpasses von Clark auf Kelvin McKnight Jr., um frühzeitig alles klar zu machen. Der Rest war fast schon Routine: Paris spielte durchaus gefährlich, aber immer, wenn es darauf ankam, war die Abwehr der Rheinländer zur Stelle. „Wir haben nichts Besonderes gespielt, nur unser Konzept konsequent umgesetzt“, gab sich Defense Coordinator Richard Kent zurückhaltend. Sein für den Angriff zuständiger Kollege Weidinger wurde deutlicher: „Natürlich gewinnt oder verliert man als Team gemeinsam und kein einzelner Mannschaftsteil. Aber es hilft uns als Offense enorm, wenn wir solch einen Push von unserer Defense bekommen.“

So blieben neben dem Ehren-Touchdown der Franzosen, der von einem guten Dutzend mitgereister Fans gefeiert wurde, zum Endstand noch zwei Highlights aus Fire-Sicht. Sebastian van Santen, der alle seine Kick-offs in die Musketeers-Endzone jagte, erzielte ein spektakuläres Fieldgoal aus 53 Yards. Und Glen Toonga erzielte mit einer ‚Flugeinlage‘ den fünften-Fire-Touchdown des Tages und seinen 24. der Saison. Musketeer-Runningback Jason Aguemon, 2022 noch im Fire-Trikot, fand ein versöhnliches und angesichts der deftigen Niederlage erstaunlich relaxtes Schlusswort: „Fire ist einfach unglaublich stark. Aber es macht trotzdem immer wieder Spaß, nach Düsseldorf zu kommen.“

Rhein Fire/Jürgen Nitsch

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