Fire geht gelassen, aber mit Zuversicht in Finale

Rhein Fire ist zurück im Finale, genau 364 Tage nach dem (bislang) größten Erfolg des Teams von Cheftrainer Jim Tomsula steigt am kommenden Sonntag (22. September 2024, Kick-off: 15.30 Uhr) in der Arena Auf Schalke das diesjährige Championship Game der European League of Football (ELF). Gegner der Rheinländer im ‘Finale fast dahoam’ sind die Vienna Vikings, das – trotz aller Fire-Erfolge – bisher erfolgreichste ELF-Team der drei Spielzeiten 2022 bis 2024.

Die Wiener Wikinger spielen – genau wie Fire – seit 2022 in der ELF. In ihrer Premierensaison wurden sie mit dem 27:15 gegen die Hamburg Sea Devils auf Anhieb Champion bei lediglich zwei Niederlagen bei Frankfurt Galaxy (8:42) und den Wroclaw Panthers (6:42). Durch die Spielzeit 2023 marschierte Wien nach Wikinger-Art unaufhaltsam ohne Niederlage bis ins Semifinale. Dort war Stuttgart Surge, das anschließend das Finale in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena mit 34:53 gegen Fire verlor, mit einem 40:33-Auswärtssieg die Endstation.

Eine bisher perfekte Saison der Vikings

Dieses Jahr haben die Österreicher noch einen Schritt mehr getan: Auf 12 Siege in 12 Spielen folgte das lange Zeit enge, am Ende aber deutliche 47:31 in der Vorschlussrunde gegen die Paris Musketeers – das Ticket für den Wochenendtrip nach Gelsenkirchen. „Das ist eine rundum großartige Organisation“, lobt Fire-Headcoach Tomsula: „Das hervorragend besetzte und bestens gecoachte ELF-Team, die zweite Mannschaft in der österreichischen Liga, die Jugendteams, die Cheerleader – in allen Aspekten eine tolle Franchise.“

Von der leidigen Debatte darüber, ob die Vikings in den vergangenen Jahren oft die leichteren Gegner hatten, will Tomsula nichts wissen: „Wenn man so viele Spiele dominiert und gewinnt, egal, gegen wen, ist man ein sehr gutes Team, punkt.“ Und das Studium der Videos in den knapp zwei Wochen der Vorbereitung hat den obersten Übungsleiter und seine Coaches-Crew in dieser Auffassung bestätigt. „Die haben die Klasse von Stuttgart – mindestens.“ Und gegen die Surge benötigte Fire bekannterweise sogar die Verlängerung, um sich mit 29:23 durchzusetzen.

„Beste Leistung im wichtigsten Spiel“

Den Respekt vor dem Gegner teilt im übrigen auch das spielende Personal: „Das Wichtigste ist, dass wir im wichtigsten Spiel des Jahres unsere beste Leistung auf den Platz bringen“, sagt Quarterback Jadrian Clark. Der sich aber trotzdem ausgesprochen auf das Championship Game freut: „Das ist eine unglaubliche Chance für uns, zweimal nacheinander die Liga zu gewinnen – und das noch dort, wo das alte Fire-Team schon gespielt hat.“ Er setzt darauf, dass bei den erwarteten mehr als 38.000 Zuschauern ‘Auf Schalke’ die Fire-Fans in der Überzahl sind. „Das war voriges Jahr ein unbeschreibliches Gefühl, es gibt nichts Besseres.“

Auch seine Mitstreiter sehen dem Finale gelassen, aber mit Zuversicht entgegen. „Die Vorbereitung läuft prinzipiell nicht anders als schon die ganze Saison“, erklärt Runningback Glen Toonga, „es ist gut, dass wir sogar zwei Wochen zur Einstimmung hatten, vor dem Halbfinale in Stuttgart war die Zeit doch etwas knapp.“ Ähnlich sehen es die Abwehr-Asse, Defense Liner Max Parkinson und Safety Marloshawn Franklin jr. „Es ist einfach ein weiteres Spiel“, sagt der Brite Parkinson, „wir werden wie immer versuchen, Druck zu machen, mal sehen, ob die Vikings mit der Situation klar kommen.“ Und ‘Marlow’ unterstreicht: „Im Moment wirkt der Hype irgendwie surreal. Aber nach Sonntag ergeben alle unsere Anstrengungen und Bemühungen einen Sinn.“

Rhein Fire/Jürgen Nitsch

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